Zusammenfassung
Bei den bakteriologischen Untersuchungen im Rahmen der Therapie mit Chemotherapeutika
und Antibiotika ist zwischen a) einer Testung des Resistenzgrades der Bakterienpopulation
eines Stammes und b) einer Testung auf synergistischen oder antagonistischen Kombinationseffekt
von Hemmstoffkombinationen zu unterscheiden.
Im ersteren Fall gibt es genügend brauchbare Verfahren, die eine routinemäßige Prüfung
in befriedigender Weise zulassen. Es erscheint uns aus Gründen, die in den Grenzen
des In-vitro-Versuches liegen, zweckmäßig, nicht eine positive Auslese des am meisten
empfindlichen Stoffes zu versuchen, sondern eine negative Auslese der Stoffe durchzuführen,
denen gegenüber die Patientenkeime resistent sind.
Für den zweiten Fall bestehen zur Zeit nur Versuchsanordnungen, die viel Aufwand an
Zeit und Material erfordern und deshalb für routinemäßige Untersuchungen wenig geeignet
sind.
Im Rahmen von Resistenztestungen ist die Anwendung von Kombinationen jedoch nicht
angezeigt, da einmal eine gegenüber nur einer Komponente der Kombination bestehende
Resistenz verschleiert werden kann und zum anderen bei einer Mischresistenz des Stammes
ein Synergismus vorgetäuscht wird.
Die Benennung der Resistenz oder der Empfindlichkeit nach Namen von Handelspräparaten
sollte unterbleiben.