Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(17): 662-665
DOI: 10.1055/s-0028-1115504
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bemerkungen zur Resistenztestung von Bakterien unter besonderer Berücksichtigung der Kombinationspräparate

H. Schloßberger, K. Liebermeister
  • Hygienischen Institut der Stadt und Univ. Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. H. Schloßberger)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei den bakteriologischen Untersuchungen im Rahmen der Therapie mit Chemotherapeutika und Antibiotika ist zwischen a) einer Testung des Resistenzgrades der Bakterienpopulation eines Stammes und b) einer Testung auf synergistischen oder antagonistischen Kombinationseffekt von Hemmstoffkombinationen zu unterscheiden.

Im ersteren Fall gibt es genügend brauchbare Verfahren, die eine routinemäßige Prüfung in befriedigender Weise zulassen. Es erscheint uns aus Gründen, die in den Grenzen des In-vitro-Versuches liegen, zweckmäßig, nicht eine positive Auslese des am meisten empfindlichen Stoffes zu versuchen, sondern eine negative Auslese der Stoffe durchzuführen, denen gegenüber die Patientenkeime resistent sind.

Für den zweiten Fall bestehen zur Zeit nur Versuchsanordnungen, die viel Aufwand an Zeit und Material erfordern und deshalb für routinemäßige Untersuchungen wenig geeignet sind.

Im Rahmen von Resistenztestungen ist die Anwendung von Kombinationen jedoch nicht angezeigt, da einmal eine gegenüber nur einer Komponente der Kombination bestehende Resistenz verschleiert werden kann und zum anderen bei einer Mischresistenz des Stammes ein Synergismus vorgetäuscht wird.

Die Benennung der Resistenz oder der Empfindlichkeit nach Namen von Handelspräparaten sollte unterbleiben.

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