Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(3): 77-80
DOI: 10.1055/s-0028-1115881
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Histologische Kürettagebefunde bei Frauen über 50 Jahre

Georg Dhom
  • Pathologischen Institut Regensburg (Leiter: Prof. Dr. Eugen Kirch, jetzt Würzburg)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund histologischer Befunde an 1000 Kürettagen bei Frauen über 50 Jahre ergibt sich folgendes:

1. Die Schleimhauthyperplasie steht mit 42% der Fälle oben an, sie ist außerordentlich häufig bis zum 55. Lebensjahr, sie tritt aber auch noch in der 2. Hälfte des 6. Lebensjahrzehntes häufig auf.

2. Das Karzinom tritt in unserem Material in nur überraschend niedrigem Prozentsatz auf. Dies ergibt sich sowohl in der Gesamtzahl (15,8%) als auch bei Aufschlüsselung in die einzelnen Altersstufen.

3. Nächst der Schleimhauthyperplasie bilden die Zervixpolypen mit 22,4% den haufigsten und alleinigen Befund. Sie kommen in allen Lebensaltern in etwa gleicher Häufigkeit vor, unabhängig von der Ovarialfunktion.

4. Entzündliche Prozesse spielen in den von uns untersuchten Lebensabschnitten mit 4,4% eine nur untergeordnete Rolle.

5. Das häufige negative Ergebnis einer Kürettageuntersuchung (8,3%) soll den einsendenden Arzt nicht nur darauf hinweisen, daß nichts Malignes vorliegt, sondern muß ihn auch an mögliche extragenitale Blutungsursachen denken lassen.

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