Dtsch Med Wochenschr 1955; 80(5): 181-182
DOI: 10.1055/s-0028-1116372
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Rezeptur und Standardpräparat

K. Holldack, W. Brändle, W. Heid
  • Medizinischen Universitäts-Poliklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. Plügge)
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

An Hand einer bewährten Arzneimittelkombination — dem Scherfschen Pulver — und eines ähnlich zusammengesetzten Industriepräparates — Myocardon — versuchen die Verfasser aufzuzeigen, daß eine streng nach naturwissenschaftlich-statistischen Gesichtspunkten angestellte Bewertung des Therapieerfolges von Kombinationspräparaten praktisch unmöglich ist.

Eine Durchmusterung der Verordnung von 29 verschiedenartigen Apotheken zeigt, daß durchschnittlich nur 2% der Verschreibungen rezeptiert werden. Von den Rezepten wiederum ist nur ein ganz geringer Bruchteil der Kombinationen individuell dosiert, die Mehrzahl einfach in der Dosierung und Zusammensetzung Standardformeln entnommen.

Dadurch geht der Hauptvorteil der Arzneimittelrezeptur — die individuelle Zusammensetzung — praktisch verloren.

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