Dtsch Med Wochenschr 1955; 80(5): 195-196
DOI: 10.1055/s-0028-1116377
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über tuberkulinbedingte meningitische Reaktionen bei der Behandlung der Meningitis tuberculosa

K. Hartung
  • Univ.-Kinderklinik Tübingen (Direktor: Prof. Dr. A. Nitschke)
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es werden meningitische Komplikationen beschrieben, die bei 22 intralumbal behandelten Kindern mit Meningitis tuberculosa interkurrent auftraten.

Dem akuten klinischen Bilde einer meningealen Reizung mit Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und neurologischen Veränderungen entsprach eine starke leukozytäre Liquorpleozytose bis auf etwa das Fünfzigfache des Ausgangswertes sowie eine entsprechende Eiweißvermehrung.

Ohne therapeutische Maßnahmen gingen die klinischen Zeichen in 1—2 Tagen wieder zurück, während die Liquorveränderungen etwas langsamer abklangen. Als Ursache dieser meningitischen Schübe, die denen bei Nahrungsmittelallergie (Kossel), Sekundärinfektion (Wechselberg und Weidenbusch) und zusätzlichen Virus- (Fanconi) oder interkurrenten grippalen Infekten (Ruziczka) klinisch gleichen, stellte sich eine artefizielle Tuberkulinwirkung heraus, weil in den zur i.l.-Behandlung verwendeten Spritzen noch Spuren von Tuberkulin trotz sorgfältiger Reinigung und Sterilisation vorhanden waren.

Geeignete Maßnahmen zur Verhütung solcher Zwischenfälle werden abschließend besprochen.

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