Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(5): 148-149
DOI: 10.1055/s-0028-1116608
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Einige Hinweise zur Klinik und Therapie der Endocarditis lenta

Siegfried Härlin
  • Inneren Abteilung des Diakonissenkrankenhauses Schwäbisch Hall (Chefarzt: Dr. K. Tiefensee)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Als Auszug einer größeren Arbeit über etwa 20 in 2 Jahren behandelte E.l.-Fälle werden vom Verfasser einige wichtige Beobachtungen und Hinweise für den praktisch tätigen Arzt zusammengestellt. Besonderer Wert wird auf Erkennung der Frühdiagnose mit ihren uncharakteristischen Erscheinungen gelegt. Das Vorkommen echter akuter Polyarthritiden in der Vorgeschichte wurde weniger häufig beobachtet, dagegen fanden sich bei genauem Nachforschen zumeist rheumatische Beschwerden oder subjektive Erscheinungen von seiten des Herzens. Einige Besonderheiten des klinischen Bildes werden gestreift; für die Diagnose einer E.l. wird ein strenger Maßstab gefordert; suspekte Fälle sollten besonders beurteilt werden. Die Prognose des Leidens hängt zumeist vom Zustand des Herzens ab, aber auch die Emboliegefahr schwebt immer über dem E.l. Kranken. Die Therapie besteht in der allgemeinen und spezifischen Behandlung. Dazu tritt vielleicht immer mehr die Frage der Beseitigung der Thrombenbildung. Im Vordergrund des Interesses steht aber zur Zeit noch die Penicillinbehandlung. Die bisher berichteten Heilungen schwanken bei den einzelnen Berichtern. Während aber früher die Prognose absolut infaust war, sind heute durch eine lange, an Arzt und Patienten in gleicher Weise höchste Geduldsanforderung stellende Behandlung in schon zahlreichen Fällen Besserung, Stillstand oder Heilung des Krankheitsgeschehens beobachtet worden.

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