Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(9): 273-275
DOI: 10.1055/s-0028-1116644
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Behandlung der perniziösen Anämie mit Pilzkulturen (Streptomyces griseus)

Franz Rausch, Manfred Loos
  • II. Medizinischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. A. Jores)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die in jedem der beschriebenen Perniziosafälle hervorragende Wirkung des von uns verwandten kobalthaltigen Extraktes aus Pilzkulturen des Streptomyces griseus spricht für eine antiperniziöse Spezifität. Bemerkenswert ist nicht nur die Tatsache, daß der von uns verwandte Extrakt keinerlei Beziehung zur Leber hat, sondern daß seine Wirksamkeit auf das rote Blutbild auch wesentlich länger anhält, als nach den üblichen Gesamtleberextrakten. Die Beeinflussung der neurologischen Begleitsymptome der perniziösen Anämie scheint auch mit diesem der Leber nicht entstammenden Extrakt ähnlich günstig zu sein wie bei dem aus Leber gewonnenen Vitamin B12. Damit zeigt sich die Überlegenheit des kobalthaltigen Streptomyces-griseus-Extraktes gegenüber den Gesamtleber-Extrakten und der Folsäure. Die Tatsache, daß die intramuskuläre Injektion völlig schmerzfrei ist und ohne jene unangenehmen Begleitsensationen verläuft, wie sie bei der Gesamtleberextrakt-Anwendung häufig beobachtet werden, mag als weiterer praktischer Vorteil der Streptomyces-griseus-Extrakte zu vermerken sein. Zudem können die einzelnen Injektionen in wesentlich weiteren Zeitabständen gegeben werden, wobei natürlich die individuelle Situation des Perniziosakranken jeweils erst getestet werden muß.

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