Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(24): 806-807
DOI: 10.1055/s-0028-1116808
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Pervitinbehandlung bei Schlafmittelvergiftung

Christa zur Verth
  • Marienkrankenhaus Hamburg, Medizinische Abteilung (Chefarzt: Prof. Jacobi)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Pervitin erweckt in leichten und mittelschweren Fällen von Schlafmittelvergiftung erstaunlich schnell und ist in diesen Fallen dem Coramin und Cardiazol überlegen. Die Wirkung des Pervitins hält länger an als die Wirkung des Cardiazols oder Coramins. Iyne nach Pervitin auftretende, zum Teil erhebliche Blutdrucksteigerung, ist besonders bei Hypertonien zu beobachten. In den Fällen, in denen gerade die tödliche Schlafmitteldosis eingenommen und resorbiert wurde, kann Pervitin helfen, wenn mehr als die tödliche Menge der Schlafmittel resorbiert ist, so kann nach den vorliegenden Beobachtungen auch Pervitin das Leben nicht mehr erhalten. Die Pervitinanwendung ist also bei Schlafmittelvergiftungen zu empfehlen, da sie durch die kürzere Dauer des Komas Komplikationen wie Pneumonie oder auch Decubitus verhindern kann. Außerdem ist in allen Fällen, die zeitig zur Behandlung kommen, eine Magenspülung durchzuführen, bei Bedarf sind Infusionen anzulegen. Aspirationen sind durch Absaugen zu verhüten. Bei Auftreten von Fieber ist Penicillin indiziert.

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