Dtsch Med Wochenschr 1957; 82(36): 1544-1551
DOI: 10.1055/s-0028-1116932
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Bedeutung der einmaligen Tablettenbelastung für die Indikationsstellung der oralen Diabetestherapie

The response to a single dose of D 860 as an indication of suitability for future antidiabetic treatment with this drugE. F. Pfeiffer, K. Schöffling, H. Steigerwald, H. Ditschuneit, F. Heubel
  • I. Medizinischen Universitäts-Klinik Frankfurt/M. (Direktor: Prof. Dr. med. F. Hoff)
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Publication Date:
27 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Nach oraler Gabe von 3 g D 860 bei nüchternen Diabetikern läßt sich ein Abfall des Blutzuckers vom Ausgangswert beim jugendlichen Insulinmangeldiabetes überhaupt nicht, bei den zur Tablettentherapie ungeeigneten Zuckerkranken 4 Stunden nach der Zufuhr nur um weniger als 30% und den meisten der zur Tablettentherapie geeigneten Fälle zum 4-Stunden-Termin um mehr als 30% beobachten. Benutzt man den mangelhaften Blutzuckerabfall um weniger als 30% 4 Stunden nach der Tablettengabe als Hinweis zum Ausschluß bestimmter Patienten von der oralen Dauertherapie, so ist der Test als brauchbares Hilfsmittel bei der Indikationsstellung im negativen Sinne anzusehen.

2. Blutspiegeluntersuchungen von D 860 zeigten die Bedeutung der Resorptionsverzögerung für den Ausfall des Testes dahingehend auf, daß durch eine verzögerte Resorption ein fälschlich negatives Belastungsresultat vorgetäuscht werden kann. Auf individuelle Unterschiede bei der Elimination des Mittels aus dem Blute wird aufmerksam gemacht, die Beziehung zwischen Blutspiegelkonzentration von D 860 und Blutzuckerabfall dargelegt.

3. Das Blutzuckerverhalten von Stoffwechselgesunden und einstellbaren Diabetikern nach oraler Belastung unterscheidet sich in der Regel durch die Insulinähnlichkeit der Tablettenbelastungskurve des Normalen von dem abweichenden Verhalten der Tablettenbelastungskurve des Diabetikers. Während bei Stoffwechselgesunden nach Tablettenbelastung der Blutzucker innerhalb 1 Stunde bis in den Bereich seiner Minimalwerte um etwa 20% vom Ausgangswert abfällt, um nach 4 Stunden in den Wiederanstieg überzugehen, hat der einstellbare Diabetiker zum 4-Stunden-Termin nach langsamem und gleichmäßigem Abfall eine Erniedrigung um mehr als 30% erfahren und fällt dann noch weiter ab. Diese Gesetzmäßigkeiten werden im Hinblick auf den Wirkungsmechanismus der Sulfonylharnstoffe diskutiert und eigene experimentelle Untersuchungen in die Überlegungen mit einbezogen.

Resumen

La importancia de la administración de comprimidos en una sola vez para establecer la indicación de la terapéutica oral de la diabetes

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