Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(43): 1311-1313
DOI: 10.1055/s-0028-1117227
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die hepatogene Myokardose

H. Abendroth
  • Inn. Abteilung des Städt. Krankenhauses Salzgitter-Drütte (Leitender Arzt: Dr. med. habil. W. Lindner)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird an Hand eigener Untersuchungsergebnisse unter besonderer Berücksichtigung der Leberzirrhose auf die Häufigkeit von Herzschädigungen als Folge von Lebererkrankungen hingewiesen, die als hepatogene Myokardosen bezeichnet werden.

Von 17 Leberzirrhosekranken hatten 6 eine schwere Herzinsuffizienz, 8 nur eine geringere Herzmuskelschwäche. Bei allen diesen Patienten, die vorher herzgesund waren, wurden wechselnde, aber deutliche EKG-Veränderungen feststellt.

Für eine Myokardose charakteristische Verläufe der Herzstromkurve wurden nicht gefunden. Einzelne EKG-Anomalien bildeten sich trotz der Progredienz der Leberzirrhose zurück. Im allgemeinen aber sind die hepatogene Myokardose und die dabei nachweisbaren EKG-Veränderungen in ihrem Ausmaß abhängig von der Schwere und auch Dauer der Leberparenchymschädigung.

Die Wirkungslosigkeit von Glykosiden der Digitalis-Strophanthin-Gruppe bei hepatogener Myokardose wird besonders diskutiert, und es wird auf die engen Beziehungen zwischen Leber und Herz hingewiesen.

Die Schwierigkeit der therapeutischen Beeinflussung fortgeschrittener Leberzirrhosen und damit auch der dabei auftretenden Myokardose wird besprochen.

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