Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(45): 1396-1398
DOI: 10.1055/s-0028-1117252
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur chirurgischen Behandlung der Mitralstenose

P. Patronicolas
  • Chirurgischen Klinik, Hôpital Broussais, Paris (Direktor: Prof. Dr. de Gaudard d'Allaines)
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Behandlung der Mitralstenose stellt bereits ein Gemeingut der chirurgischen Kunst dar. Die Gefahren, die diese chirurgischen Eingriffe noch vor einiger Zeit aufwiesen, verringern sich zusehends dank der bedeutenden Fortschritte der Chirurgie in den letzten Jahren.

2. Wenn die chirurgische Behandlung bei jungen Personen angewandt wurde, deren blutdynamische Verhältnisse noch nicht allzusehr in Mitleidenschaft gezogen waren und bei denen die Stenose noch keinen organischen Schaden und keine Starrheit der Klappen verursacht hatte, so wurden günstige Resultate erzielt. Daraus ergibt sich, daß man rechtzeitig eingreifen muß, bevor chronische und dauernde Veränderungen eingetreten sind.

3. Gelegentlich haben auch chronische Fälle mit organischen Veränderungen und narbig veränderten Herzklappen zu einem befriedigenden Erfolg geführt.

4. Bei 80% der operierten Fälle war die durch den Finger erfolgte Ausweitung ausreichend. Bei 15% mußte ein Valvulotom benutzt werden. Bei 5% dieser Fälle trat weder eine Besserung durch Ausweitung mit dem Finger noch mit Hilfe des Valvulotoms ein.

5. Wir sind der Meinung, daß die Verknüpfung der chirurgischen Behandlung mit der medikamentösen in den Fällen, bei denen eine solche Behandlung auch nach der Operation notwendig ist, heutzutage das Verfahren darstellt, mit dem man dieses schwere Herzleiden bekämpft.

    >