Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(45): 1413-1415
DOI: 10.1055/s-0028-1117258
Gesundheitsfürsorge und Arbeitsmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Graphit, Carborund, Staublunge

J. R. Rüttner, P. Bovet, M. Aufdermaur
  • Histopathologischen Institut der Universität Zürich (Direktor: Prof. Dr. med. A. von Albertini) und aus dem Pathologisch-Anatomischen Institut des Kantonsspitals Luzern (Chefarzt: Dr. med. M. Aufdermaur)1
114. Mitteilung des Path.-Anat. Sektors der Zürcherischen Arbeitsemeinschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Silikose in der chweiz.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Pathologisch-anatomisch liegt eine Staublunge vor, die sich makroskopisch und histologisch prinzipiell nicht von einer Mischstaubsilikose, insbesondere von einer Silikoanthrakose unterscheidet.

Im Gegensatz zur Silikoanthrakose findet sich aber trotz eingehender Untersuchung mit verschiedenen Methoden im Lungenstaub keinerlei Quarz. Die kristalloptischen und Röntgenfeinstrukturuntersuchungen ergaben lediglich Graphit und Carborund.

Eine klare Abgrenzung der Graphitose von der Silikoanthrakose ist also nur vermittelst Lungenstaubanalysen möglich.

Der vorliegende Fall einer kombinierten Graphit-Carborund-Staublunge stellt vorläufig etwas Einmaliges dar. Zu weitgehende Schlußfolgerungen dürfen daraus nicht gezogen werden. Immerhin bleibt die durch disseminierte Knötchenbildung und Ballungen gekennzeichnete Lungenfibrose bemerkenswert, und zwar deshalb, weil weder Quarz noch Silikate bei ihrer Entstehung eine Rolle spielen. Es liegt hier eine nicht silikogene Pneumokoniose vor. Die tierexperimentellen Untersuchungen bestätigen, daß eine knötchenförmige Fibrose ohne Anwesenheit von Quarz entstehen kann.

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