Als gemeinsame Veranstaltung bietet die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin mit
dem Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptanzorientierte Drogenarbeit
auch in diesem Jahr ein Angehörigenseminar am Freitagvormittag an.
Eltern Drogen konsumierender Kinder, die irgendwann in die Abhängigkeit rutschten,
setzen ihre große Hoffnungen auch heute noch meistens in eine „Clean-Therapie“– zunächst;
am Anfang der langjährigen Drogenkarriere ihrer Kinder. Wenn Entgiftungen und die
sich anschließenden Langzeittherapien dann aber wiederholt abgebrochen werden, zwingt
diese Realität, diese Erfahrungen sie zum Nachdenken: Müssen sie jetzt resignieren?
Haben sie zu hohe Erwartungen? Ist der Anspruch der Abstinenz zu hoch?
Die Vertreter des Bundesverbandes der Eltern zeigen ihren Weg auf, der sie vom Abstinenzparadigma
zur akzeptanzorientierten Elternarbeit führte. Der sie ganz persönlich lehrte, dass
kein Mensch einen anderen Menschen ändern kann; dass nur auf Abstinenz zu setzen unrealistisch
ist; dass akzeptieren heißt, auch das drogenabhängige Kind anzunehmen, so zu nehmen
wie es zurzeit ist. Und wie aus dieser Erkenntnis heraus die soziale und gesellschaftliche
Verpflichtung entstand, Einfluss zu nehmen, damit sich die diskriminierenden Lebensbedingungen
zugunsten menschenwürdiger Lebensmöglichkeiten verbessert. Insbesondere für diejenigen
Abhängigen, die es eben nicht schaffen, auf Dauer abstinent zu leben. Ein menschenwürdiges
Überleben steht an oberster Stelle.
Am Beispiel der Selbsthilfegruppe „Elterninitiative Wuppertal“ wird dann ein kurzes
Video vorgeführt zur Verdeutlichung der akzeptierenden Elternarbeit, die auf drei
Ebenen stattfindet: klassische Selbsthilfe, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung.