Erreichungsquote und Wirksamkeit gängiger rein abstinenzorientierter Raucherentwöhnungsprogramme
sind nach wie vor unbefriedigend. Darum ist die Entwicklung und Erprobung alternativer
und ergänzender Interventionsstrategien nötig. Zentral dürften dabei das motivierende
Potenzial und die Flexibilität im Umgang mit den Zielvorstellungen der angesprochenen
RaucherInnen sein. Diese wiederum bilden den Kern von Ansätzen zum kontrollierten
Rauchen.
Aktuelle Forschungsüberblicke zeichnen insgesamt ein positives Bild der Effektivität
und Nachhaltigkeit von Reduktionsmethoden und kontrolliertem Rauchen, und zwar sowohl
im Hinblick auf die Reduzierung des Tabakkonsums wie auch auf die „erwünschte Nebenwirkung“
der Abstinenzerreichung.
Ein zweiter Weg der Entwöhnung bei Tabakmissbrauch und Tabakabhängigkeit zeichnet
sich hier ab. Diskussionsstand und wissenschaftliche Befundlage hierzu sollen dargestellt
werden.
Als Beispiel für den aktuellen Entwicklungsstand von Interventionsmaßnahmen wird im
zweiten Teil des Vortrags das „12+ Programm zum selbstbestimmten, kontrollierten Rauchen“
(Drinkmann, 2007) in seiner Konzeption und seinen Bausteinen vorgestellt. Es ist insofern
zieloffen, als es neben dem Erlernen eines kontrollierten Konsums auch die Option
der Weiterentwicklung zur Abstinenz bietet.
Die abschließende Diskussion soll u.a. die Entwicklungsmöglichkeiten dieses „zweiten
Weges“ klären.