Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(35): 1083-1085
DOI: 10.1055/s-0028-1117399
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bandwurmkuren mit einem Zinnpräparat

Wolfgang Hirte
  • Medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Altona (Chefarzt: Prof. Dr. R. Aschenbrenner)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach einer kurzen Literaturübersicht über die augenblicklich gebräuchlichen Bandwurmmittel und einem Aufriß der Geschichte des Zinns in der Wurmtherapie wird über Kuren an 110 Bandwurmträgern mit Tabletten, bestehend aus reinem pulverisiertem metallischem Zinn, Zinnoxyd und Zinnchlorid berichtet. Es wurde darauf hingewiesen, daß die sonst üblichen Kontraindikationen bei Bandwurmkuren wie hohes bzw. jugendliches Alter, allgemeine Hinfälligkeit, Passagehindernisse des Darmes und Schäden der parenchymatösen Organe von keiner wesentlichen Bedeutung bei den Kuren sind. Besonders bemerkenswert war, daß über 50% der Patienten ohne Schwierigkeiten ambulant behandelt werden konnten. Bei allgemein guter Verträglichkeit war eine Wurmwirksamkeit des Mittels in jedem Falle nachweisbar. Besonders bedeutungsvoll ist die nahezu unbegrenzte Lagerfähigkeit des Präparates, ohne daß dadurch ein Schwund der Wurmwirksamkeit oder eine Toxizitätssteigerung zu befürchten wäre. Von 58 der hier behandelten 110 Patienten, bei denen jetzt mindestens 3 Monate nach der Kur verstrichen sind, traten nur bei 2 Patienten Rezidive auf. Bei den restlichen 52 Patienten ist die dreimonatige Wartezeit bisher noch nicht abgelaufen.

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