Zusammenfassung
Es wird über weitere klinische und anatomische Beobachtungen einer bis jetzt ätiologisch
unbekannten Enzephalitisform berichtet. Im klinischen Bild sind extrapyramidale Symptome
besonderer Art (Dystorsionen, Myoklonien, Myokymien, Ballismen, Jaktationen u. a.
m.) vorherrschend, die vielfach einen rhythmischen Charakter erkennen lassen. Das
histologische Substrat ist durch herd- und knötchenförmige Mikro- und Makrogliavermehrung
und je nach Akuität des Prozesses wechselnd starke Ansammlungen von Lymphozyten und
Plasmazellen in den Gefäßscheiden der benachbarten Gefäße, vor allem der Venen mit
Bevorzugung bestimmter Ganglienzellareale (Oliven, Brückenkerne, Thalamus, Hirnrinde)
gekennzeichnet. Durch Kreislaufstörungen bedingte, sowie allgemeine und lokale „degenerative”
Veränderungen komplizieren das mikroskopische Bild. Es wird die Frage erörtert, ob
Beziehungen zu Enzephalitisformen, die früher von uns unter dem Begriff der Panenzephalitis
(Encephalitis japonica, Encephalitis St. Louis u. a.) vereinigt worden sind, bestehen.