Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(52): 1741-1744
DOI: 10.1055/s-0028-1117768
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Schwangerschaft und Geburtsleitung bei Diabetes mellitus1

Georg Hörmann Dozent und Assistent der Klinik
  • Universitäts-Frauenklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. E. Philipp)
1 Auszugsweise vorgetragen am 2. 2. 1950, vor der Kieler Medizin, Gesellschaft.
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Publication Date:
29 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es kann festgestellt werden, daß die diabetischen Komplikationen in der Schwangerschaft und unter der Geburt für Mutter und Kind einer konservativen Prophylaxe und Therapie zugänglich sind. Das Hauptgewicht ist bei ständiger enger Zusammenarbeit zwischen Internisten und Geburtshelfer auf eine optimale Diät und Insulinbehandlung zu legen. Bei klinischer Überwachung wird die Entbindung im allgemeinen per vias naturales erfolgen können. Die Schnittentbindung bedarf der sorgfältigen Indikation, die gegeben ist 1. bei zunehmender Verschlechterung der diabetischen Stoffwechsellage mit Komaneigung, wobei der häufig schwer zu kontrollierende, erst in der Schwangerschaft aufgetretene Diabetes besonderer Aufmerksamkeit bedarf, und 2. bei geburtshilflichem Mißverhältnis durch Riesenwuchs. 3. Ferner bei komplizierender, fortschreitender Schwangerschaftstoxikose sowie 4. unbeeinflußbarer Wehenschwäche, wobei der besondere Charakter und Verlauf des jeweiligen Diabetes mitbestimmend sind.

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