Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(10): 332-334
DOI: 10.1055/s-0028-1117865
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Penicillindosierung bei Scharlach im Kindesalter

F. K. Friederiszick, G. Dorner
  • Univ.-Kinderklinik (Direktor: Prof. Dr. H. U. Köttgen) und der Univ.-Hautklinik Mainz (Direktor: Prof. Dr. E. Keining)
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Publication Date:
13 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Zur Behandlung des unkomplizierten Scharlachs im Kindesalter werden 12 500 I.E. Pc 3stündlich bis zu einer Gesamtmenge von 500 000 I.E. i.m appliziert. Es wurde untersucht, ob bei dieser Dosierung der zum therapeutischen Erfolg notwendige biologische Pc-Serumspiegel gewährleistet ist. An insgesamt 30 Fällen ließ sich zeigen, daß die Pc-Empfindlichkeit der im Rachenabstrich wohl stets nachweisbaren betahämolytischen Streptokokken recht konstant ist und nur zwischen 0,02—0,06 I.E./ccm schwankt. Streptokokken, die bei 5 Kindern 2—3 Wochen nach Abschluß der Pc-Behandlung wieder im Rachenabstrich nachgewiesen werden konnten, zeigten keine erworbene Pc-Resistenzsteigerung. Ihr erneutes Auftreten wird im Sinne einer Superinfektion gedeutet. Die Verabreichung von 12 500 I.E. Pc gewährleistet im Hinblick auf die hohe Pc-Empfindlichkeit der Streptokokken über einen Zeitraum von 3 Stunden fast stets einen biologischen Pc-Blutspiegel. Im Verein mit den erzielten ausgezeichneten therapeutischen Erfolgen wird aus den experimentellen Untersuchungen der Schluß gezogen, daß das angewandte Pc-Dosierungsschema zur Behandlung des unkomplizierten Scharlachs im Kindesalter ausreichend ist und den erstrebten therapeutischen Effekt gewährleistet.

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