Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(23): 797-800
DOI: 10.1055/s-0028-1118003
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kritisches zur peroralen Strophanthinbehandlung und zur Frage der Wirksamkeit von Geninen

L. Lendle
  • Pharmakologischen Institut der Universität Göttingen (Direktor: Prof. Dr. L. Lendle)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Gegen die perorale Strophanthinbehandlung besteht das grundsätzliche Bedenken der nicht zuverlässigen Dosierung, weil Strophanthin vom Magen-Darm-Kanal unzureichend resorbiert wird. Nach Tierversuchen sind 10—20-, ja 100fach höhere Dosen erst letal wirksam als bei parenteraler Zufuhr.

Die Möglichkeit, daß bei peroraler Verabreichung sehr hoher Strophanthingaben das abgespaltene Genin resorptiv zentralnervöse Erregungen auslöst, konnte im Tierversuch noch nicht eindeutig bewiesen werden.

In Versuchen bei verschiedenen Tierarten konnte die auffallende Unterempfindlichkeit der Ratte, aber auch der Mäuse gegen Strophanthine bestätigt werden. Sie kann aber nicht auf einer Abspaltung des weniger wirksamen Strophanthidin beruhen. Gegen dieses Genin sind Ratten gleichfalls unterempfindlich.

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