Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(24): 835-837
DOI: 10.1055/s-0028-1118014
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Testosteronbehandlung des inkurablen weiblichen Genitalkarzinoms

H. Burger, H. Drescher
  • Univ.-Frauenklinik Tübingen (Direktor: Professor Dr. A. Mayer)
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

In der Univ.-Frauenklinik Tübingen wurden im Verlaufe des letzten Jahres insgesamt 20 Patientinnen mit inkurablen Genitalkarzinomen. mit männlichen Sexualhormonen behandelt. Die sonst üblichen Bestrahlungen wurden nebenher durchgeführt, in einzelnen Fällen wurden zusätzlich auch Mitosegifte verabfolgt. Wir erlebten bei 13 Patientinnen, die mit Dosen zwischen 100—400 mg Testosteronpropionat behandelt wurden, eine erfreuliche Besserung des Allgemeinbefindens, Nachlassen der Schmerzen, Appetitanregung, manchmal eine Gewichtszunahme und ein Verschwinden von klimakterischen Ausfallserscheinungen. Diese Ergebnisse führen wir in erster Linie auf die männlichen Sexualhormone zurück. An dem tödlichen Ausgang der Krebskrankheit konnte letzten Endes zwar nichts geändert werden, jedoch gelang es zweifellos in einzelnen Fällen, auch mit den uns zur Verfügung stehenden Dosen eine Verlängerung des Lebens zu erzielen. — Nur in 2 Fällen erlebten wir mit den genannten Hormondosen Versager, beide Male handelte es sich um ganz besonders desolate Fälle. — Hormonmengen unter 100 mg (5 Fälle), mit denen wir anfänglich vorgingen, führten zu keinerlei sichtbaren Erfolgen. — Unangenehme Nebenwirkungen konnten nie beobachtet werden.

    >