Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(1): 10-12
DOI: 10.1055/s-0028-1118254
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Infektspondylitis als Folge von Lokalanästhesie1

Karl H. Erb
  • Chirurg. Abteilung (Deutschhausklinik) der Landeskuranstalt Marburg der LVA. Hessen (Ehem. leitender Arzt: Prof. Dr. Karl H. Erb, jetzt Gelsenkirchen, Evang. Krankenhaus)
1 Auszugsweise vorgetragen auf der 61. Tagung der Nordwestdeutschen Chirurgenvereinigung in Lübeck am 29. 5. 1948.
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Publication Date:
13 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Darstellung eines Falles von akuter Osteomyelitis des 3. Lendenwirbels nach Lumbalanästhesie und eines Falles mit schweren Zerstörungen an lumbalen und unteren thorakalen Wirbelkörpern nach lumbaler Sympathikusblockade. Der zweite Fall bietet besonderes Interesse vom röntgenologischen und differentialdiagnostischen Standpunkt aus. Eindrucksvolle Röntgenbilder sind wiedergegeben. Es wird ein bland verlaufener Infekt unter dem vorderen Längsband mit Übergreifen auf Wirbelkörper und Bandscheiben angenommen. Ein von Blumensaat publizierter Fall von epiduralem Abszeß nach Periduralanästhesie wird mit herangezogen, um zu zeigen, daß mit Infektionsmöglichkeiten durch wirbelnahe Anästhesien wohl gerechnet werden muß, wenn nicht ein Mindestmaß von Asepsis und Methodentreue gewahrt wird. Vorsicht ist auch geboten, wenn mit entzündeten retroperitonalen Lymphknoten gerechnet werden muß. Da heutzutage vielfach solche Anästhesien von nichtchirurgischer Hand ausgeführt werden, sind kurze Hinweise zur Schadenvorbeuge angefügt.

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