Zusammenfassung
1. In der Fragestellung 24-Stunden-periodischer Gesetzmäßigkeiten wurde das weiße
Blutbild (Leukozytengesamtzahl und Differentialausstrich) bei 11 Leukozytosen verschiedener
Intensität und Ätiologie in 11 Tag-Nacht-Untersuchungen laufend 3stündlich ausgezählt.
Dabei ließ sich kein bestimmter und einheitlicher Rhythmus erkennen.
2. Deswegen wurden in 3 weiteren Fällen Kontrollserien mit statistischer Berechnung
zur Bestimmung der Fehlerbreite der gebräuchlichen Methode durchgeführt. Dabei zeigte
sich, daß mit der heute in der Klinik üblichen Methode zur Auswertung des weißen Blutbildes
ein feststehender, gesetzmäßiger 24-Stunden-Rhythmus, der nach den bisherigen Kenntnissen
von rhythmischen Zellteilungs- und Wachstumsvorgängen wahrscheinlich ist, nicht bewiesen
werden kann.
3. Die Tatsache der mathematisch-statistischen Streuungsund Fehlerbreite in der Auszählung
des weißen Blutbildes sollte auch bei Prüfungen von Leukozytenverschiebungen in anderen
klinischen und experimentellen Fragestellungen berücksichtigt werden.