Zusammenfassung
Die Elektrophorese gestattet eine besonders gute Charakterisierung der Zusammensetzung
der Bluteiweißkörper beim Plasmocytom; in qualitativer Hinsicht wird die Aussage in
sehr vielen Fällen vervollständigt durch die vorausgehende einfache Kadmiumreaktion
sowie Weltmannreaktion und Nephelogramm, während bei der Aussalzung nach Howe die
α-Globuline nicht quantitativ erfaßt werden. Die Erkennung und quantitative Bestimmung
von Paraproteinen geschieht am erfolgreichsten mit serologischen Methoden.
Auf Grund von 60 sicheren Fällen von selbst untersuchten Plasmocytom-Sera (alles sogenannte
multiple Myelome) wird (abgesehen von den sehr seltenen Fällen mit annähernd normaler
Bluteiweiß-Zusammensetzung) eine Aufteilung in die sogenannte α-, β1-, β2- und γ-Globulinuntergruppen gegeben und auf die klinisch höchst bemerkenswerte Feststellung
hingewiesen, daß die α-Globulinuntergruppe zytologisch zur Mehrheit aus sehr unreifen
und atypischen Plasmazellen aufgebaut ist und sich durch einen akuten, malignen Verlauf
auszeichnet, während bei den γ-Globulinplasmocytomen die reifsten Plasmazellelemente
überwiegen und die Streckenprognose hier relativ am günstigsten erscheint. Die beiden
β-Globulinuntergruppen stehen nicht nur eiweißchemisch, sondern auch zytologisch und
in bezug auf ihr klinisches Verhalten zwischen den α- und β-Globulingruppen drin.
Im Einzelfall erhält sich das eiweißchemische Bild während des ganzen klinischen Verlaufes
ziemlich unverändert; es ist bis heute durch eine Therapie nicht entscheidend zu beeinflussen.
Für die Unterstützung der vorliegenden Arbeit sind wir der Sandoz- Stiftung zur Förderung
der medizinisch-biologischen Wissenschaften in Basel sehr zu Dank verpflichtet.