Zusammenfassung
Die meisten Hörstörungen beim Fleckfieber beginnen in den ersten Krankheitstagen und
sind zentralen Ursprungs. Nur bei wenigen Kranken war als Ursache der Schwerhörigkeit
eine Nervenstammerkrankung infolge meningitischer Prozesse an der Schädelbasis nachzuweisen.
Bei 3 Kranken fand sich eine Innenohrschwerhörigkeit, die in der 3. Woche nach der
Entfieberung aufgetreten war.
Die Vestibularisuntersuchungen ergaben Störungen, welche ihren Sitz in den zentralen
Bahnen und Kernen und im Bereiche der Schädelbasis hatten.
Von den entzündlichen Ohrerkrankungen mußten 32 Kranke wegen Mastoiditis operiert
werden; alle Fälle nahmen einen günstigen Heilungsverlauf, ebenso ein Fall von otogener
Sepsis. Ein Kranker mit otogener Meningitis kam ad exitum.
Im ersten Krankheitsstadium wird vom Standpunkt des Ohrenarztes aus die Pilocarpinbehandlung
empfohlen. Bei der 2. Gruppe der Hörstörungen mit meningitischen Erscheinungen ist
von der Lumbalpunktion eine günstige Wirkung zu erwarten und bei den Innenohrschwerhörigkeiten
mit Beginn in der 3. Krankheitswoche ist Behandlung mit Keimdrüsenhormonen angezeigt.