Zusammenfassung
Es wird über die Erfolge der oralen Goldtherapie bei fokalbedingten rheumatischen
Erkrankungen des Bewegungsapparates mit Solganaldragées bei einem Krankengut von etwa
150 Patienten berichtet. Die orale Behandlung hat sich in der ambulanten Praxis durchaus
bewährt. Ihre Vorteile gegenüber der parenteralen Goldtherapie sind die Vermeidung
aller Komplikationen, die Einfachheit der Durchführung und ihre großzügige Anwendbarkeit,
sodaß sie für den Praktiker als die Methode der Wahl bezeichnet werden kann. Die Erfolge
sind denen der parenteralen Goldtherapie fast ebenbürtig. Durch einoder zweimalige
Wiederholung der Kur lassen sich auch Dauererfolge erzielen.
Es wird weiterhin der Anschauung Ausdruck gegeben, daß die Fokalsanierung bei der
primär chronischen Polyarthritis deswegen therapeutisch meistens versagt, weil sie
viele Jahre zu spät durchgeführt wird. Bei einer Erörterung der Indikationen für die
orale Goldbehandlung wird die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Behandlung
der fokalbedingten Erkrankungen des Bewegungsapparates ohne Beteiligung des Gelenkmesenchyms
hervorgehoben.
Bei der Durchführung der Goldbehandlung ist der Hauptwert auf elastische, der Reizempfindlichkeit
des einzelnen Kranken angepaßte Dosierung zu legen, dabei spielt auch das Verhalten
der Senkungsgeschwindigkeit eine hervorragende Rolle. Der Unterschied in der Wirkungsweise
der oralen gegenüber der parenteralen Behandlung wird besprochen.
An Hand einiger charakteristischen Krankengeschichten wird der typische Behandlungsverlauf
geschildert. Die Solganaldragéekur kann auch bei schwersten fortgeschrittenen Fällen
von primär chronischer Polyarthritis Anwendung finden, da sie auch da oft noch überraschende
Besserung bei geringem Risiko bringt.