Zusammenfassung
Eingehende Untersuchungen an einem Schwangerengut von rund 3000 Frauen haben zu folgenden
Ergebnissen geführt:
1. Die Beobachtung, daß Kinder durch eine verlängerte Tragzeit in hohem Maße — bisweilen
tödlich — gefährdet sind, wird bestätigt.
2. Die verlängerte Tragzeit beginnt mit der Beendigung der normalen Schwangerschaftsdauer.
3. Das Ende der normalen Schwangerschaftsdauer objektiv zu ermitteln, ist grundsätzlich
von größter Bedeutung. Es entspricht dem Ende der Wachstumsphase des Eies.
4. Das Ende dieser Wachstumsphase kann einwandfrei nachgewiesen werden durch eine
Gewichtskontrolle der Schwangeren. Es wird bestimmt durch ein Höchstgewicht.
5. Im Anschluß an dieses Höchstgewicht kommt es zum Gewichtsstillstand und dann meist
zum Gewichtsabfall oder aber der Gewichtsverlust folgt dem Höchstgewicht unmittelbar.
6. Gewichtsstillstand oder Gewichtsverlust gehen dem Geburtseintritt voran; oft leiten
sie ihn ein.
7. Es besteht Grund zur Annahme, daß ein Gewichtsverlust von mindestens 1 kg nach
Abschluß der Wachstumsphase — wahrscheinlich auch ein längerer Gewichtsstillstand
— als Zeichen für eine Gefährdung des Kindes angesehen werden muß. Zwei Kinder von
Müttern, die erst nach einem Gewichstverlust von 2,1 bzw. 2,5 kg niederkamen, starben
kurz nach der Geburt (siehe Abb. 3 und Anmerkung bei der Korrektur zu Abb. 3).
8. Schwangere, die zum errechneten Geburtstermin nicht niederkommen, sind zur Beobachtung
und eventuellen künstlichen Geburtsbeendigung in die Klinik einzuweisen.