Zusammenfassung
Zur Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen wird die intraarterielle, subkutane
und intramuskuläre Sauerstoffinsufflation empfohlen.
Die Wirkung der intraarteriellen Insufflation beruht wahrscheinlich auf einem vasoparalytischen
Effekt, der durch Reizung des Gefäßendothels durch das Gas ausgelöst wird und sehr
lange anhält. Eine spezifisch-biochemische Wirkung des Sauerstoffs durch unmittelbaren
Einfluß auf den Erstickungsstoffwechsel der Zelle ist bei der subkutanen und intramuskulären
Insufflation wahrscheinlich von größerer Bedeutung als bei der intraarteriellen Insufflation.
Am geeignetsten für die intraarterielle Behandlung erscheinen die Buerger sche Erkrankung
und die Arteriosklerose mit Ausnahme progredient verlaufender Formen, während die
subkutane und intramuskuläre Insufflation von Sauerstoff bei hohen Gefäßverschlüssen,
die eine Punktion unmöglich machen, schlecht heilenden Ulzera an den Füßen und nach
operativer Entfernung nekrotischer Zehen empfohlen wird.
Unter dieser Behandlung verläuft die Wundheilung erheblich schneller. Daß durch die
intraarterielle Insufflation die Durchblutung entscheidend verbessert wird, beweist
am eindrucksvollsten die auffallend schnell eintretende Schmerzfreiheit, das lang
anhaltende Wärmegefühl und die zunehmende Vergrößerung der Gehstrecke.
Die technische. Durchführung der Säuerstoffeinblasung bereitet mit dem „Marburger
Insufflator” keine Schwierigkeiten.