Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(23): 924-925
DOI: 10.1055/s-0028-1120550
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über den Wirkungsmechanismus organischer Schwefelverbindungen beim Rheumatismus

H. Sieburg
  • Krankenhaus Bergmannsheil II in Gelsenkirchen-Buer. Chefarzt: Dr. E. Koch
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Anwendung organischer Schwefelverbindungen im Rheumichthol stellt eine Therapie des Rheumatismus dar, die sowohl die Abwehr des Organismus als auch die allergische Komponente günstig beeinflußt.

2. Auf die Beziehungen zwischen dem mangelnden Oxydationsvermögen der Arthritiker und die Möglichkeit, durch katalytische Eigenschaften des Ichthyolschwefels auf Oxydations- und Reduktionsvorgänge einzuwirken, wird hingewiesen.

3. Therapeutisch ergaben Rheumichthol-Packungen bei rheumatischen Vorgängen nicht nur subjektiv einen günstigen Erfolg, sondern wir konnten auch objektive Besserung der Beweglichkeit und Beschleunigung des Heilverlaufes feststellen. Bei Myalgien führten Massagen mit Rheumichthol-forte zur baldigen Linderung der Beschwerden.

4. Die Resorption des Ichthyolschwefels ist wegen der besonderen Löslichkeit in serösen und Fettschichten gesichert. Sie konnte experimentell durch die Elektrophorese nachgewiesen werden.

5. Die perkutane Schwefeltherapie mit Rheumichthol ist über die lokale Wirkung hinaus als Beeinflussung kolloidchemischer Vorgänge im Mesenchym aufzufassen.

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