Zusammenfassung
         
         1. Die Blutsenkung zeigt unter normalen Verhältnissen eine ziemlich regelmäßig verlaufende
            Kurve. Bei zunehmender Senkungsgeschwindigkeit während der Vormittagsstunden wird
            das Maximum zwischen 14 und 18 Uhr gefunden. Von diesem Gipfel fällt die Kurve stetig
            ab, bis der niedrigste Wert in den frühen Morgenstunden erreicht ist.
         
         
         2. Bei pathologisch erhöhten Senkungszahlen ergibt sich annähernd derselbe Kurventyp.
            Die Maximalwerte fallen ebenfalls in die Nachmittagsstunden, während sich der tiefste
            Punkt der Kurve wiederum in den ersten Stunden nach Mitternacht findet.
         
         
         3. Eine Nachprüfung der Befunde von Imanow und Basilewitsch, die eine Abhängigkeit
            der Blutsenkung von der Magenmotilität fanden, hatte kein Ergebnis.
         
         
         4. Verschiedene Patienten, die am gleichen Tage untersucht wurden, boten gleichsinnig
            verlaufende Kurven. Derselbe Patient, an verschiedenen Tagen untersucht, zeigte jedoch
            verschiedene Kurvenbilder.
         
         
         5. Für die Praxis ist es nicht notwendig, die Blutsenkung am nüchternen Patienten
            vorzunehmen. Nur die Tageszeit ist zu beachten. Denn ein Wert von 12 mm ist morgens
            als pathologisch, abends hingegen als noch normal anzusehen. In 2 Fällen wurden morgens
            normale, abends aber pathologische Senkungszahlen beobachtet. Bei beiden war dies
            ein wichtiger diagnostischer Hinweis.