Dtsch Med Wochenschr 1936; 62(6): 219-221
DOI: 10.1055/s-0028-1120664
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über den gegenwärtigen Stand der Erfahrungen mit der Meinicke-Klärungs-Reaktion II im Liquor cerebrospinalis (M.K.R. II Li.)

K. H. Dombrowsky
  • Hygienischen Institut der Landesuniversität in Gießen
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Es sind bisher 3410 mit der M.K.R. II Li. durchgeführte Liquoruntersuchungen veröffentlicht worden. Das Urteil der Untersucher über diese Reaktion ist übereinstimmend günstig.

2. Die M.K.R. II Li. in 3 oder 5 Röhrchen mit fallenden Liquor- und steigenden Extraktmengen ist billig, technisch einfach und leicht ablesbar.

3. Sie gehört zu den empfindlichsten Reaktionen und ist insbesondere der Wa.R. um etwa 13% überlegen.

4. Trotz hoher Empfindlichkeit und großer Reichbreite besitzt die M.K.R. II Li. einen optimalen Grad von Spezifität; der Prozentsatz der Unspezifität schwankt um 1%.

5. Die unspezifischen Reaktionsausfälle sind nicht im üblichen, werteinschränkenden Sinne zu beurteilen, da sie erkennbar und leicht zu korrigieren sind und darüber hinaus Anhaltspunkte für die Diagnose nichtluischer Erkrankungen geben können.

6. Das überstark-positive Reaktionsbild der M.K.R. II Li. gleicht bisweilen dem unspezifischen, ist aber schon allein durch den Ausfall der Wa.R. zu klären.

7. Die M.K.R. II Li. wird frühzeitiger positiv als andere Reaktionen und als letzte negativ.

8. Bei zweifelhaften Ausfällen anderer Reaktionen gibt die M.K.R. II Li. den Ausschlag.

9. Die Einführung der M.K.R. II Li. bedeutet für jede Untersuchungsstelle und damit letzten Endes für jeden Patienten einen Gewinn.

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