Zusammenfassung
1. An 156 Kindern im Alter von zwei Monaten bis zehn Jahren, die an Keuchhusten erkrankt
waren, wurde ein- bis dreimal Höhenbehandlung durchgeführt. Diese bestand entweder
in einem Flug von einer Stunde in 3500 m Höhe oder einer gleichartigen Luftverdünnung
in der Unterdruckkammer.
2. Auf die Wichtigkeit der Festlegung eines bestimmten Beurteilungsmaßstabes wird
hingewiesen, wenn eine durch verschiedene Untersucher vorgenommene Therapie verglichen
werden soll. Als Maßstab für eine günstige Heilwirkung wurden in erster Linie Abnahme
der typischen Anfälle neben Besserung des Allgemeinbefindens genommen. Eine günstige
Wirkung ergab sich so bei 98 geflogenen Kindern zu 10%, bei 34 unterdruckkammerbehandelten
Kindern zu 15%. Bei den geflogenen Kindern wurden auch Verschlechterungen beobachtet.
3. Es konnte keine sichere Abhängigkeit der günstigen Wirkung von Alter, Krankheitsdauer
und wiederholter Behandlung festgestellt werden.
4. Zahlenmäßiger Vergleich mit den Erfolgen anderer Therapien ergibt keine Überlegenheit
der Höhenflugbehandlung. Da die Unterdruckkammer praktisch die gleiche Heilwirkung
zeigt wie der Höhenflug, scheint der wirksame Faktor in einer Allgemeinwirkung durch
den Sauerstoffmangel zu liegen. Gegenüber dem Flugzeug hat die Unterdruckkammer den
Vorteil der Wetterunabhängigkeit und größerer Billigkeit.
Wir möchten an dieser Stelle all denen unseren Dank aussprechen, die uns bei den Flügen
und Versuchen so vielseitig unterstützt haben; vor allem der Deutschen Lufthansa,
der Hansa-Flugdienst AG. und der Flughafen AG., ferner Prof. Doxiades (Oskar Ziethen-Krankenhaus),
Prof. Opitz (Kaiserund Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhaus) sowie den zahlreichen
Kollegen aus Groß-Berlin und dem Städtischen Rettungsamt.