Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(25): 675-679
DOI: 10.1055/s-0028-1121609
Wehrmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Ursache der fieberhaften Spätreaktionen nach Bluttransfusionen

F. Roth, J. Schumacher
  • Medizinischen Klinik der Universität Münster/Westf.
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Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wurde mit Hilfe der Autotransfusion der Versuch unternommen, die Ursachen der unerwünschten Spätreaktionen nach Blutübertragungen zu klären. Insbesondere sollten vorliegende Versuche prüfen, ob durch die Technik der direkten Bluttransfusion Veränderungen des übertragenen Blutes und dadurch die bekannten Spätkomplikationen verursacht werden.

Auf Grund der Versuchsergebnisse, die man auf die Verhältnisse bei normalen Transfusionen übertragen kann, ist man zu der Annahme berechtigt, daß bei glatt verlaufender und rascher Transfusion von üblichen Blutmengen unter den angewandten Versuchsbedingungen — selbst bei Gebrauch von sehr langen Schläuchen — Spätreaktionen durch die Technik der Überleitung nicht bedingt sein können. Die Tatsache, daß bei protrahiert durchgeführten Autotransfusionen gehäuft Komplikationen im Sinne der bekannten Spätreaktionen bei unseren Versuchen aufgetreten sind, rechtfertigt die Schlußfolgerung, daß bei ungenügender Technik bzw. stockenden und verlangsamten Übertragungen, wie sie in der Praxis der direkten Transfusion gar nicht so selten vorkommen, das Blut durch die länger dauernde Extravasierung Veränderungen erleidet und dadurch Spätreaktionen eintreten. Nach Prüfung auch der anderen Transfusionsarten wird es möglich sein, die erkannten Mängel der einzelnen Methoden ganz oder teilweise abzustellen. Ob neben den technisch bedingten Reaktionen eine primäre Unverträglichkeit der bei der Transfusion zusammentreffenden Blutarten praktisch eine Rolle spielt, werden einwandfreie klinische Beobachtungen an gewöhnlichen Transfusionen, welche mit absolut fehlerfreier Technik erfolgen müssen, ergeben.

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