Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(35): 962-966
DOI: 10.1055/s-0028-1122296
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Encephalitis post vaccinationem1

H. Stursberg, F. Roth
  • Inneren Abteilung des St. Johanneshospitals (Leitender Arzt: Prof. Stursberg) und dem Pathologisch-Anatomischen Institut der Universität (Direktor: Prof. Ceelen) in Bonn
1 Vortrag in der Medizinischen Abteilung der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde am 11. März 1940.
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Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die pathologische Anatomie und Histologie der Encephalitis post vaccinationem an Hand einer eigenen Beobachtung und Untersuchung berichtet. Der Fall erlaubt auf Grund besonderer bisher bei der Impfenzephalitis nicht beobachteter eigenartiger Veränderungen bestimmte Rückschlüsse auf die Morphogenese der Encephalitis post vaccinationem. Allgemein liegt das typische Bild vor, das nur durch das Mangeln gliöser Saumbildung in den subependymären und subpialen Oberflächenzonen von den mitgeteilten Befunden abweicht. Kleinste Hämorrhagien machen den Fall zu einer nichteitrigen, zum Teil hämorrhagischen Meningoencephalomyelitis post vaccinationem. Es wird die Aktivierungshypothese der unbekannten Erreger der Encephalitis epidemica und der Poliomyelitis für die Entstehung der Impfenzephalitis auf Grund der histologischen und lokalisatorischen Verschiedenheit der drei Erkrankungen abgelehnt. Für das Zustandekommen der Encephalitis post vaccinationem wird der Konstitution und Disposition der Erkrankten eine hohe Bedeutung zuerkannt. Die unmittelbare Ursache aber ist nicht geklärt und durch pathologisch-anatomische Erhebungen nicht aufzudecken.

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