Zusammenfassung
In dem Bestreben, neue Wege in der Epilepsiebehandlung zu finden, war unter anderem
versucht worden, den Einfluß des Karotissinusnerven auf die Epilepsie zu überprüfen,
da des öfteren ein Zusammenhang zwischen Karotisdurchblutung und Epilepsie angenommen
worden war. Es wurde gefunden, daß ein sicherer Einfluß des Sinusnerven auf die Epilepsieanfälle
nicht besteht, somit der auf dieser Annahme beruhende therapeutische Weg der Sinusnervzerstörung
nicht gangbar ist.
Es wurde der regulatorische Einfluß des operativ freigelegten Sinusnerven auf den
Kreislauf am Menschen überprüft und gefunden, daß a) Reizung des Sinusnerven eine
deutliche Drucksenkung, b) Ausschaltung desselben eine deutliche Blutdrucksteigerung
hervorruft.
Diese Effekte, die fast ausnahmslos vorhanden sind, erscheinen in ihrer Stärke in
erster Linie vom Alter des Untersuchten abhängig. Neben diesen Wirkungen sind noch
inkonstante Veränderungen in der Diurese und in der Atmung feststellbar.
Somit ist die einwandfreie Existenz einer solchen Regulation auch am Menschen neuerlich
erwiesen.