Zusammenfassung
1. Die Blutgruppenbestimmung für Bluttransfusionen ist vielfach ungenügend. Die vom
Reichsministerium des Innern und von der Wehrmacht erlassenen „Richtlinien” werden
nicht überall genau beachtet.
2. Die auf Grund von Massenuntersuchungen in die Soldbücher der Wehrmachtangehörigen
eingetragenen Blutgruppenzeichen sind oft falsch. Bei der Kontrolle von 2133 Soldbucheintragungen
wurden 6,5% Fehlbestimmungen aufgedeckt.
3. Die Fehlerquellen, wie zu schwache Testseren, störende Agglutinine, Verwechslungen
usw. werden erörtert. Die meisten Fehlbestimmungen entstehen durch Übersehen des schwachen
A (A2) in der Blutgruppe A und ganz besonders in der Blutgruppe AB.
4. Eine bei über 400 000 Blutgruppenbestimmungen bewährte Massenuntersuchungsmethode
wird genau beschrieben.
5. Die Soldbucheintragungen betreffs Blutgruppenzugehörigkeit sind im Sinne einer
„Vorprobe” eine wertvolle Hilfe für den Chirurgen, weil sie die Auswahl geeigneter
Spender erleichtern. Die von uns zahlenmäßig belegte Unzuverlässigkeit der Soldbucheintragungen
verpflichtet den für die Blutübertragung verantwortlichen Arzt, in jedem Falle die
Blutgruppenzugehörigkeit von Spender und Empfänger mit sorgfältig kontrollierten Testseren
zu überprüfen.