Zusammenfassung
Bei den tieferen Erkrankungen des Auges, den Erkrankungen der Netzhaut- und Aderhaut,
sowie bei den Veränderungen des Sehnerven gestattet die von uns beschriebene Methode
der Diathermie, besonders in Kombination mit der Iontophorese geeigneter Mittel in
vielen Fällen, wo die übliche Therapie versagt, noch weitgehende Besserung der Funktion.
Bei beiden Methoden führen wir eine ausgiebige Hyperämie des hinteren Augenabschnittes
herbei, die sich in Gefäßerweiterungen, Neubildungen von Gefäßen und Anregung der
Resorption äußert. Wir schließen uns der Ansicht von Guist (8) an, der die Erholungsfähigkeit
der Netzhaut nach Unterbrechung der Blutzirkulation bei Embolie in vielen Fällen annimmt,
und mit der Möglichkeit therapeutischen Erfolgs zu einer Zeit rechnet, wo noch nicht
ausgesprochene Veränderungen an der Papille jede Aussicht auf Erfolg benehmen. Wir
erweitern diesen Satz aber dahingehend, daß prinzipiell bei allen Netzhaut- bzw. Sehnervenerkrankungen
an eine Erholung der Netzhaut- bzw. Sehnervenelemente gedacht werden muß.