Zusammenfassung
Histologisch verdient die Paget-Erkrankung keine Sonderstellung, denn wir müssen sie
als eine intraepidermoidale Form und Ausbreitung des Mammakarzinoms betrachten, bei
der eben die Epidermis schon sehr frühzeitig beteiligt ist. Es gibt besonders schwer
zu erkennende Formen von Paget-Krebs, die außerordentlich geringe Erscheinungen machen,
und dabei ist doch — wie in dem beschriebenen Fall — das Karzinom überall in der Tiefe
bereits mikroskopisch nachweisbar. Deshalb muß man bei allen — auch den kleinsten
— geschwürigen Prozessen in der Umgebung der Mamille unter allen Umständen die Probeexzision
zur Klärung der Diagnose fordern. Besonders verdächtig sind die fein granulierten,
leicht blutenden, stark geröteten kleinen Geschwürchen dicht an der Mamille, wenn
gleichzeitig der Warzenhof Fältelung, Pigmentation und Schrunden aufweist. Als Behandlung—auch
des sogenannten Frühstadiums — kommt nur die möglichst frühzeitige und möglichst ausgedehnte
Absetzung der Brustdrüse mit Ausräumung der Achselhöhle in Frage. Alle anderen Verfahren,
vor allem auch die Röntgentherapie, sind in ihrer Wirksamkeit zu unsicher und schützen
deshalb in keiner Weise vor dem Rezidiv.