Zusammenfassung
1. Die praktischen Erfolge oder Mißerfolge der bakteriologischen Kontrolle der Scharlachrekonvaleszenten
lassen keinen Schluß auf die Scharlachätiologie zu.
2. Die in der Seligmannschen Statistik aufgeführten Schulkinder kommen für die Beurteilung
der prinzipiellen Anwendbarkeit der bakteriologischen Kontrolle nicht in Betracht,
weil sie nur einmal untersucht wurden.
3. Bei Massenuntersuchungen sind Fehlerquellen vorhanden, die unter Umständen einen
negativen Streptokokkenbefund vortäuschen können; am wichtigsten erscheint uns die
geringe Haltbarkeit der hämolytischen Streptokokken an den Wattetupfern. Scharlachrachenabstriche
müssen am Tage der Entnahme ausgestrichen werden. Es wird nach der vorliegenden Literatur
notwendig sein, die Rachenabstriche durch Nasenabstriche zu ergänzen; auf Komplikationen
bei der Entlassung ist zu achten.
4. Mit Rücksicht auf ihre praktische Wichtigkeit und die widersprechenden Angaben
in der Literatur ist eine weitere Prüfung der Methode dringend erforderlich.