Zusammenfassung
Der im Verlauf eines thorakalen Aortenaneurysmas namentlich gegen Ende der Erkrankungauftretende
Blutauswurf, schlechtweg, wenn auch ungenau „Lungenblutung” genannt, ist im wesentlichen
dreierlei Ursprungs: 1. handelt es sich um eine zufällig das Aneurysma begleitende
Erscheinung infolge anderer, neben dem Aneurysma und ganz unabhängig von ihm bestehender
Krankheiten oder funktioneller Gefäßstörungen; 2. liegt neben dem Aneurysma eine dieses
Mal im Zusammenhang mit ihm bestehende Lungenerkrankung vor (Infarkt, Pneumonie etc.);
3. entsteht und besteht die Blutung in direkter Abhängigkeit vom Aneurysma, sei es,
daß es sich um Perforation der A. pulmonalis, also bei geschlossener Gefäßbahn, handelt,
sei es, daß die Perforation in die angrenzenden Luftwege, Trachea, Bronchien oder
in die Lunge selber erfolgt ist, also bei geöffneter Gefäßbahn. In diesem letzten
Falle kann die Blutung: a) eine einmalige sein, rasch und tödlich verlaufen, die gewöhnliche
terminale Perforationshämoptoë, oder b) länger dauern und sich in mehreren Anfällen
wiederholen, die prodromale Perforationshaemoptoë. Chronischer, langsamerer Verlauf
kommt der Blutung bei Lungenperforation, perforative Lungenblutung, rascherer Verlauf
der perforativen Tracheal- resp. Bronchialblutung zu.