Zusammenfassung
In einer randomisierten Doppelblindstudie wurden je 25 Patienten mit Amikacin (dreimal
375 mg/d intramuskulär) und mit Gentamicin (dreimal 80 mg/d intramuskulär) behandelt.
Die Dosis wurde nach einem bestimmten Schema bei eingeschränkter Nierenfunktion vermindert.
Die Indikation stellten Harnwegsinfektionen verschiedener Schweregrade mit gramnegativen
Keimen dar, die gegen Penicillin und Cefalosporin resistent waren. Als Kriterium des
Erfolges galt das bakteriologische Ergebnis des Blasenpunktates 3 und 10 Tage nach
Therapieende. Ferner wurde die quantitativ erfaßte Leukurie, in die Beurteilung einbezogen.
Amikacin erbrachte unter Zugrundelegung verschiedener Kriterien höhere Erfolgsraten.
Für das wichtigste Kriterium — Beseitigung des eingangs nachgewiesenen Keimes — konnte
eine statistisch signifikante Überlegenheit von Amikacin gegenüber Gentamicin gezeigt
werden. Bei sorgfältiger Dosierung ist dabei Amikacin nicht toxischer als Gentamicin
einzuschätzen. Da in Einzelfällen Amikacin zur Beendigung eines langen Krankheitsverlaufes
führen kann, außerdem auch gentamicin-resistente, amikacin-empfindliche Stämme (wenn
auch selten) auftreten, kommt Amikacin der Wert eines »Reserve-Antibiotikums« zu.
Summary
In a randomised double-blind study 25 patients each were treated with amikacin (375
mg/d three times i.m.) or gentamicin (three times 80 mg/d i.m.) The dose was decreased
according to a predetermined schedule if there was impaired renal function. Treatment
indication was urinary tract infections of different severity with gram-negative organisms
resistant to penicillin and cephalosporin. The bacteriological findings of a urine
sample obtained by bladder puncture three and ten days after the end of treatment
were the criterion of success. In addition, the number of white cells in the urine
was taken into account. On the basis of various criteria, amikacin was found to give
the higher success rate. The most important criterion, disappearance of the initially
demonstrated microorganism, demonstrated a statistically significant advantage of
amikacin over gentamicin.