Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(49): 2277-2280
DOI: 10.1055/s-0028-1131139
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Frühdiagnose und Spätdiagnose des Magenkarzinoms

I. Boas in Berlin
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Publication Date:
06 July 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Als Kriterien wirklicher Frühdiagnosen eines Magenkarzinoms können nur der bioptische Befund eines in den ersten Anfängen befindlichen Karzinoms, oder noch besser die Tatsache dienen, daß die vermeintliche Frühdiagnose zu einer ganz erheblichen Verbesserung der unmittelbaren Operationsergebnisse und der endgültigen Resultate führt.

2. Alle bisherigen sogenannten frühdiagnostischen Symptome erfüllen diese Postulate in keiner Weise.

3. Statt den bisher unerfüllbaren Postulaten einer Frühdiagnose nachzujagen, erscheint es praktisch wichtiger und auch erreichbarer, die spätdiagnostischen Symptome so zu verbessern und zu verfeinern, daß wir imstande sind, in den meisten Fällen schon vor der Laparotomie die Frühfälle von den Spätfällen zu unterscheiden. Schon jetzt besitzen wir hier- für eine Reihe ausgezeichneter Merkmale, die aber in Zukunft noch vermehrt werden sollten.

4. Eine genaue Kenntnis der Spätsymptome des Karzinoms ist für die chirurgische Auslese von größter Bedeutung und kann zu einer Verminderung der unbefriedigenden Probelaparotomien wesentlich beitragen.

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