Zusammenfassung
Für die Diagnose Hirnarterienaneurysma ist ausschlaggebend der bluthaltige Liquor
cerebrospinalis, sofern man eine arteriosklerotische Hirnblutung ausschließen kann.
Bei dieser sind nach Reichmann die roten Blutkörperchen zum Teil verändert, und man
findet infolge der meningealen Reizung meist eine sekundäre Lymphozytose im Lumbalpunktat.
Ferner ist auszuschließen die Pachymeningitis haemorrhagica interna und das Hämatom
der Dura mater unter Berücksichtigung der bereits oben erwähnten Momente. Unter genauer
Berücksichtigung der Vorgeschichte (septischer Infekt!), des Beginns und Verlaufs
der Erkrankung und des objektiven Untersuchungsbefundes wird man, sofern man überhaupt
an die Möglichkeit denkt, die Diagnose Hirnarterienaneurysma mit Sicherheit oder zum
mindesten großer Wahrscheinlichkeit stellen können. Von den von Löwy hervorgehobenen
differentialdiagnostischen Symptomen gegen Embolie ist die Leukozytose und die Temperatursteigerung
nach unserer Ansicht nur mit Vorsicht zu verwenden.