Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(2): 61-63
DOI: 10.1055/s-0028-1132674
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Pathogenese des periodischen Atmens

H. Straub, Kl. Meier
  • Aus der I. Medizinischen Klinik der Universität in München (Direktor: Prof. Dr. E. v. Romberg) und der Medizinischen Poliklinik der Universität in Halle (Direktor: Prof. Hermann Straub.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einem Kranken mit hochgradiger Periodizität der Atmung war die Kohlensäurespannung der Alveolarluft dauernd sehr beträchtlich herabgesetzt. Auf der Höhe der Atmung wurden etwa 19 mm, am Ende der Atempause etwa 29 mm Kohlensäurespannung gemessen. Die Kohlensäurebindungskurve des Blutes dieses Kranken war normal. Die Wasserstoffzahl des Arterienblutes war infolge der niedrigen Kohlensäurespannung auf abnorm basische Werte verschoben, sie betrug 7,504 am Ende der Apnoe und 7,63 auf der Höhe der Atmung.

Diese Beobachtung zeigt, daß die Atemstörung nicht durch eine Hypokapnie des Blutes bei Niereninsuffizienz oder durch eine allgemeine Kreislaufstörung bei Herzinsuffizienz hervorgerufen war. Sie widerspricht auch der Annahme einer herabgesetzten Erregbarkeit des Atemzentrums und weist auf das Bestehen eines Sauerstoffmangels in der das Atemzentrum umspülenden Gewebsflüssigkeit hin. Die lokale Asphyxie des Atemzentrums rührt im vorliegenden Falle von einer anatomisch an multiplen Erweichungsherden erkennkaren Gefäßveränderung her, kann aber zweifellos auch auf rein funktioneller Grundlage entstehen.

    >