Dtsch Med Wochenschr 1924; 50(36): 1214-1215
DOI: 10.1055/s-0028-1133814
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Nebenerscheinungen, Dosierung und Ergebnisse bei Anwendung des Gynergens in der Geburtshilfe und Gynäkologie

E. L. Zöllner - Assistenzarzt der Klinik
  • Aus der Universitäts-Frauenklinik in Hamburg-Eppendorf. (Direktor: Prof. Heynemann.)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Dosis für die am besten intramuskulär vorzunehmende Verabfolgung von Gynergen beträgt 0,5 ccm pro dosi. Sie ist ausreichend zur Erzielung der überhaupt erreichbaren Ergebnisse. Unangenehme Nebenerscheinungen werden nicht dabei beobachtet, soweit es sich um geburtshilfliche Fälle handelt. Bei gynäkologischen Blutungen genügt die Verabreichung von 0,25 ccm pro dosi. Die Gefahr des Auftretens unangenehmer Nebenerscheinungen ist bei gynäkologischen Erkrankungen bei Verabfolgung höherer Dosen größer. 2. Bei größeren Dosen bleiben solche Nebenerscheinungen und schwere Zwischenfälle nicht aus. 3. Bei der Behandlung des Abortes, vor allem des fieberhaften, hat es sich gut bewährt. Die Frucht und die ganze Plazenta ist fast ausnahmslos ausgestoßen worden, auch wenn keine Wehen mehr bestanden haben. Bei Plazentarresten haben wir nur etwa in der Hälfte der Fälle Erfolg gehabt. 4. Die Einleitung des Abortes in der ersten Hälfte der Schwangerschaft ist uns nicht gelungen, wohl aber ist es bei einer Frau im 6. Schwangerschaftsmonate der Fall gewesen. 5. Für die Einleitung der Frühgeburt bei lebensfähigem Kinde ist es unbrauchbar, da es durch die zunächst einsetzende Dauerkontraktion das Leben der Kinder aufs äußerste gefährdet. 6. Bei Blutungen nach Geburt und Abort, desgleichen bei gynäkologischen Blutungen hat es die Eigenschaften eines sehr wirksamen Ergotinpräparates gezeigt.