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Zur Frage der Aetiologie und Prophylaxe der Gasödeme¹)

Auf Grund gemeinsamer Untersuchungen mit den Herren Dr. Ernst Fränkel, Dr. Koenigsfeld und Dr. FrankenthalL. Aschoff 1) Vortrag, gehalten in der Freiburger med. Gesellschaft am 8. Februar 1916. Eine vorläufige Mitteilung erfolgte in der Vereinigung der kriegsärztlich beschäftigten Aerzte vom 23. November 1915 (Straßburger Med. Ztg. 1915 H. 12 und diese Wochenschrift Nr. 5. S. 151). Nach Niederschrift dieser Arbeit erschien die Veröffentlichung von Conradi und Bieling in der M. m. W. 1916 Nr. 4. Aus dieser ergibt sich insofern eine erfreuliche Uebereinstimmung unserer Resultate, als auch sie in einer großen Zahl menschlicher Gasphlegmonen einen Bazillus gezüchtet haben. den sie zwischen den Bazillus des malignen Oedems und den Rauschbrandbazillus stellen. Daß es sich trotz gewissen Abweichungen (geringe Pathogenität des Conradi-Bielingschen Gasbazillus für Kaninchen etc.) um den gleichen Erreger handelt, erscheint uns zweifellos. Dagegen können wir der kritischen Besprechung der Autoren über die Charakteristik der bisher beschriebenen Gas- und Oedembazillen nicht beistimmen, halten vielmehr auf Grund eigener Nachprüfung an verschiedenen Bazillenarten daran fest, daß unser Bazillus dem Ghon-Sachsschen Bazillus, den man als echten Bazillus des malignen Oedems anerkennen sollte, am nächsten steht, betonen aber gleichzeitig, daß uns genügend sichere Unterscheidungsmerkmale zwischen den verschiedenen Oedembazillen und den Rauschbrandbazillen nicht bekannt sind. So schwärzt eine uns übersandte Rauschbrandbazillenkultur den Hirnbre. Damit fällt ein wesentliches Trennungsmerkmal gegen den Oedembazillus. wie es v. Hibler gefordert hat, für diesen Stamm weg. Daß unsere Immunisierungsversuche auf anderer Grundlage stehen, als diejenige von Conradi und Bieling, zeigen unsere Ausführungen. Wichtig erscheint uns, daß beide Methoden in größerem Maßstab durchprobiert werden.