Zusammenfassung
Durch die Verimpfung von Pustelinhalt Blatternkranker auf die Kaninchenhornhaut nach
Paul läßt sich in den meisten Fällen bereits nach 48 Stunden die Diagnose sichern.
Der positive Ausfall des Tierversuches ist beweisend für Variola, der negative Ausfall
soll dagegen den klinischen Pockenverdacht nicht erschüttern. Die bei der Variola-Verimpfung
auf der Kaninchenhornhaut auftretenden Veränderungen werden bei der Verimpfung von
Varizellenmaterial oder Material von anderen Hautaffektionen nicht beobachtet.
Der Tierversuch nach Paul hat erhebliche medizinalpolizeiliche Bedeutung und erscheint
berufen, eine empfindliche Lücke in unseren diagnostischen Hilfsmitteln bei Pocken
zu schließen.