Dtsch Med Wochenschr 1916; 42(41): 1245-1247
DOI: 10.1055/s-0028-1135416
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Blutuntersuchungen bei Fliegern

Stabsarzt d. L. Erich Meyer - Fachärztlicher Beirat für Innere Med., Chefarzt e. Festungslazaretts, Richard Seyderhelm - Assistenzarzt d. Res.
  • Aus dem Hilfslazarett Bürgerspital (Med. Universitätsklinik) in Straßburg i. Els.
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 28 untersuchten Fliegern, die seit einem Jahre und länger fliegen, fand sich bei der Mehrzahl eine Hämoglobin- und Erythrozytenvermehrung, die der lange bestehen bleibenden, im Hochgebirge beobachteten entspricht. Dabei finden sich in einzelnen Fällen sicher kernhaltige rote Blutkörperchen, wie sie von Gaule[1]) bei Ballonfahrern beschrieben, von Zuntz- v. Schrötter[1]) und Jolly-Bensande[1]) aber nicht gefunden worden sind. Eine Ein- dickung des Blutes wurde nicht festgestellt. Die gefundene Vermehrung der Hämoglobin- und Erythrozytenwerte dürfte demnach als der Ausdruck einer gesteigerten Blutbildung aufzufassen sein. Auf die Frage, inwieweit diese erhöhte Blutneubildung die Folge verminderter Sauerstoffspannung in großen Höhen oder aber anderen Ursachen zuzuschreiben ist, soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden.

Von Gaules Untersuchungen unterscheiden sich unsere sehr wesentlich dadurch, daß die Blutentnahmen nicht bei einmaliger Höhenfahrt, sondern nach längerem Fliegen und Entnahme auf ebener Erde vorgenommen worden sind. Die Angaben sind deshalb nicht direkt vergleichbar.

1245 Pflüg. Arch. 1902.

1245 Pflüg. Arch. 1902.

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