Zusammenfassung
Ich wollte zeigen, daß die Anwendung der von Wohlgemuth zum Zwecke der Heilung von
Pankreasfisteln vorgeschlagenen Diät auf eine gewisse Kategorie von Fisteln zu beschränken
ist und daß die Notwendigkeit dieser Beschränkung sich wahrscheinlich aus genetischen
Eigentümlichkeiten der Fisteln erklärt. Wohlgemuth selbst hat diesen Gedanken schon
angedeutet, wenn er sagt: „Ist auch nach sechs Wochen noch keine Besserung in der
Sekretion zu verzeichnen, so dürfte die geschilderte Therapie in diesem Falle überhaupt
nutzlos sein. Dann darf man aber auch annehmen, daß man es hier garnicht mit einer
einfachen Pankreasfistel zu tun hat, sondern daß hier die anatomischen Verhältnisse
viel komplizierter liegen.”
Bei einer Beschränkung der diätetischen Methode auf die Fälle der erwähnten Art büßt
ja das Verfahren erheblich an Wert ein, da bekanntermaßen die traumatischen und die
ihnen verwandten Fisteln der Heilung die geringsten Schwierigkeiten entgegenzusetzen
pflegen. Aber selbst wenn man die Hoffnung, in der antidiabetischen Diät eine Panacee
für alle pankreatischen Fisteln zu besitzen, aufgibt, so wird man doch in geeigneten
Fällen von der neuen Methode gern Gebrauch machen.
Auf Grund weiterer Untersuchungen könnten natürlich unsere Anschauungen über die Möglichkeit,
die Pankreassekretion diätetisch zu beeinflussen, noch erheblich modifiziert werden.
Weit entfernt davon, meinen Ausführungen eine irgendwie abschließende Bedeutung beizumessen,
betrachte ich deshalb diese Arbeit in der Hauptsache als einen Versuch, eine gewisse
Ordnung in die Reihe der diesbezüglichen schon vorliegenden Beobachtungen zu bringen.
Demnach kann ich auch nicht eindringlich genug empfehlen, weiter jeden einschlägigen
Fall einer sorgfältigen Untersuchung, vor allem nach der klinisch-chemischen Seite
hin, zu unterziehen.