Zusammenfassung
Bei chronischen Glomerulonephritiden lassen sich vor dem mit den üblichen Untersuchungsmethoden
nachweisbaren Erlahmen der Funktionen schon Störungen feststellen. Diese bestehen
zuerst (bei Verabreichung von 500 ccm Tee) in Aenderungen der Wasserausscheidung,
der eigentümlichen Starre, wenn diese auch für akute Reizungen der Niere charakteristisch
ist. Diese Störung gleicht sich, nach Schonung der erkrankten Niere, am raschesten
aus. Eine Zulage von 5 g Kochsalz zu den 500 ccm Flüssigkeit bewirkt bei dem Schrumpfnierenkranken
eine größere Wasser- und Kochsalzausscheidung als bei dem Gesunden; dagegen scheiden
solche Kranke bei Bewegung weniger Kochsalz und weniger Harn aus, ebenfalls im Gegensatz
zu dem Verhalten Gesunder. Das von v. Noorden festgestellte charakteristische bizarre
Verhalten der kranken Niere ist ein Ueberlastungssymptom, denn es verschwindet nach
Verringerung der Eiweißnahrung. Anfälle von Herzjagen mit gesteigerter Urinausscheidung
können von einer Ueberlastung der erkrankten Niere mit Eiweißnahrung herrühren.