Ueber Diagnose sowie seltenere Begleit- und Folgeerscheinungen der Appendizitis.1).
I.
Zusammenfassung
In vielen Fällen der chronischen Appendizitis, der „verdeckten Form”, wird der eigentliche
Sitz des Leidens verschleiert durch das Fehlen des Druckschmerzes am M c. Burneyschen
Punkte und Vorhandensein des Magenschmerzes. Der letztere hängt bei negativem Ausfall
genauer Magenuntersuchungen mit der erkrankten Appendix zusammen. Dieser wird durch
einen unterhalb des Nabels gelegenen schmerzhaften Punkt, bei Schmerzlosigkeit des
M c. Burneyschen, festgestellt. Der periodische Nabelschmerz der Kinder beruht bei
Druckempfindlichkeit des K.-Punktes auf chronischer Appendizitis und wird ebenso wie
die Unterleibsbeschwerden der Virgines bei demselben positiven Befund durch Entfernung
des erkrankten Wurmfortsatzes geheilt.
Kolipyelitis und akute infektiöse Nephritis haben oft ihre Ursache in der erkrankten
Appendix und werden nach Entfernung derselben nach voraufgegangener erfolgloser anderweitiger
Behandlung oft geheilt.
Die mit Appendizitis einhergehende und diese oft verschleiernde Hämaturie beruht auf
einer akuten hämorrhagischen Glomerulonephritis. Die im Anschluß an Appendektomien
auftretenden Darmblutungen beruhen meist auf einem auf embolischem Wege entstandenen
Ulcus duodeni.