Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(38): 1466-1468
DOI: 10.1055/s-0028-1141610
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Komplementbindungsreaktion bei Tuberkulose im Kindesalter

G. Joppich - Assistent
  • Aus der Universitäts-Kinderklinik in Köln. Direktor: Prof. Kleinschmidt
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei Prüfung der Leuchtenberger-Lorenzschen Komplementbindungsreaktion ergab sich, daß diese zwar häufig bei aktiven Tuberkulosen des Kindesalters positiv ausfällt, aber auch des öfteren bei scheinbar inaktiven Fällen. Sie kann daher nicht zu der erwünschten Unterscheidung von aktiver und inaktiver Tuberkulose beitragen. Allerdings kann der Einwand erhoben werden, daß die „inaktiven” Fälle falsch beurteilt wurden, daß bei ihnen in Wirklichkeit doch noch ein aktiver Prozeß vorlag, der nur nicht durch die sonst zur Verfügung stehenden Methoden zu erfassen war. Demgegenüber muß es jedoch höchst bedenklich stimmen, daß die Reaktion auch bei einer beträchtlichen Anzahl sicher nichttuberkuloseinfizierter Kinder positiv gefunden wurde, sich also als eine nicht selten durchaus unspezifische Reaktion erwies. Danach erscheint uns die Reaktion für die praktische Diagnostik in die Pädiatrie nicht geeignet.

Für die Zukunft muß auf Grund dieser Untersuchungsergebnisse die Forderung aufgestellt werden, daß bei jeder Prüfung eines Tuberkulosekomplementbindungsverfahrens zuerst die Frage der Spezifität geklärt wird, und zwar durch Untersuchung von Blutseren sicher nichttuberkuloseinfizierter Kinder.

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